Gaydamachenko, Yuliya

Konzentration und Freiraum.

A/IA BA

Der zunehmende Landschaftsverbrauch erfordert strenge Maßnahmen im Hinblick auf die Verdichtung der Städte – der Traum vom Eigenheim kämpft jedoch noch immer gegen den Alptraum vom Plattenbau. Meine Interpretation des Themas findet ihren Schwerpunkt in der Auslegung der so notwendigen Freiräume – innerhalb dieser Dichte und der angenommenen Neungeschossigkeit des Entwurfes – in Form von Innenhöfen. Die Grundidee des Entwurfs basiert auf dem Spiel zwischen geschlossenen und offenen Räumen, und ihrem Verhältnis zum Gesamtbild des Gebäudes.

Dieses ist über zwei Eingänge zu erschließen, östlich von der Knesebeckstraße, und westlich von der Bleibtreustraße. Ein langer Säulengang führt über die gesamte Länge und verbindet damit die beiden Straßen miteinander. Die Eingänge orientieren sich am menschlichen Maß und sollen nicht, vor allem im Hinblick auf die Gebäudehöhe, überwältigend wirken. Der Gebäudekörper bleibt in sich heterogen – die einzige Ausnahme bildet der einstöckige Anbau am östlichen Eingang, welches als eine Art Schwelle für die halböffentlich intendierte Nutzung des dahinterliegenden Innenhofs darstellen soll, sowie die außenliegende Erschließung auf der Höhe des Schulgebäudes, welche terassenartige Aufenthaltsbereiche bietet. Am westlichen Eingang befindet sich eine breite Treppe, welche das Untergeschoss und den Aufenthaltsbereich mit der Wasserfläche erschließt. Zusätzlich erfährt der Gebäudekörper dort eine Einkerbung in Form von einem Innenhof, welcher gleichzeitig die Erschließung für die höher liegenden Büros und Wohneinheiten, sowie öffentlicher Aufenthaltsbereich für die Nutzungen im Erdgeschoss ist. Insgesamt variieren die Nutzungen im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss zwischen öffentlich und halböffentlich, um eine gewisse Durchmischung zu erreichen. In den nachfolgenden Geschossen befinden sich die Wohneinheiten – dabei handelt es sich um Doppelstockwerke, welche über einen breiten begrünten Hauptgang und einem darüberliegenden Laubengang erschlossen werden. Wohnqualität bedeutet auch gleichzeitig Gemeinschaft – die breiten Erschließungsflächen sollen Begegnungen anregen und Aufenthaltsorte bieten. Die Wohnungen sind modular gegliedert – das Raster erlaubt eine hohe Variabilität an Zusammenschlüssen. Jede Wohnung hat einen Zugang zum an der Südfassade liegenden Balkon, welcher einen zusätzlichen Freiraum, privater Art, darstellt. Das Dach bildet den Abschluss des Gesamtgefüges und beherbergt einen Garten, welcher von den Bewohnern gepflegt werden soll. Hier findet sich das Thema des Innenhofs wieder – das Pultdach soll durch eine Öffnung einen umschlossenen und geschützten Raum bieten, welcher gleichzeitig ein Freibereich ist.

Bachelor of Arts
Architektur

IG: _____yu.g

Profilbild von Yuliya Gaydamachenko