Niemeyer, Julia

Studentisches Wohnen auf dem Campus

A/IA BA

Der Entwurf meines Studentenwohnheimes gliedert sich in drei Baukörper, welche sich parallel zueinander an die
Grundstücksgrenzen anlehnen. An der südlichen Grundstücksgrenze befinden sich in Verbindung mit dem Baukörper
mittig auf dem Grundstück gemeinschaftlich und teilweise öffentlich zugängliche Räumlichkeiten im Erdgeschoss und
Doppelappartements im Obergeschoss. Dieser Teil des Entwurfes steht unter dem Thema der Gemeinschaft. Die
beiden Baukörper stehen durch einen Glasbaukörper über jede der sechs Etagen in direkter Verbindung miteinander.
Der Glasbaukörper stellt sowohl den öffentlichen und gemeinschaftlich nutzbaren Bereich dar, dient jedoch auch zur
Erschließung der einzelnen Appartements. Somit befinden sich auf jeder Etage Begegnungszonen für Studierende, an
denen man gemeinsam arbeiten oder miteinander Zeit verbringen kann. Die offene Gestaltung und der große Luftraum
vermittelt eine einladende Atmosphäre.
Der dritte Baukörper, welcher sich an die nördliche Grundstücksgrenze anlehnt und sich somit dem Zentrum des
Campus abwendet, stellt eine gegensätzliche Atmosphäre dar. Hier steht das Thema der Individualität im Fokus. In
diesem Baukörper befinden sich auf allen sechs Etagen Einzelappartements. Die notwendigen Flure werden eben
auch als solche genutzt und bieten wenig Spielraum für Gruppenarbeitsplätze oder Aufenthaltsbereiche. Dieser Baukörper
besitzt einen individuellen Eingang und ist auch nur im Erdgeschoss mit den anderen Baukörpern verbunden.
In allen drei Baukörpern orientieren sich in jedem Geschoss an der Westlichen Fassade ,,Etagentreffs‘‘. Dies sind Orte
der Begegnung, die gemeinschaftlich genutzt werden können und zugleich dem Campus hingewendet sind. Alle Etagentreffs
sind in sich über Treppen miteinander verbunden und vereinfachen den Austausch der Studierenden über
die Etagen hinweg.
Im Erdgeschoss orientieren sich überwiegend öffentliche Räume mit primär unterschiedlichen Nutzungen, welche
durch Faltschiebewände voneinander getrennt sind. Die Stützenkonstruktion in Verbindung mit den Faltschiebewänden
ermöglicht jedoch eine kombinierte Nutzung aller Räume zusammen. Auch die Fassade im Erdgeschoss ist auf
Grund von Faltschiebewänden zu öffnen, sodass auch der Außenraum um die Gemeinschaftsräume mit einbezogen
werden kann.
Alle Appartements, sowohl Einzel- als auch Doppelappartements, sind auf Grund der Schottenbauweise ähnlich
aufgebaut. Die Schlaf- und Wohnräume gliedern sich durch ein zusammenhängendes Möbelstück, aus dem alle notwendigen
Nutzungen hervorgehen und welches zusätzlich als Raumbildendes Element im Zimmer steht. Somit wird
den Studierenden auf wenig Fläche viel Stauraum geboten. Die Schottenbauweise wird aus Stahlbeton in Sichtbetonoptik
hergestellt. Im Zusammenspiel mit der anthrazitfarbenen Pfosten-Riegel-Fassade und dem Zementestrich als
Bodenbelag stehen die Zimmer von Grund auf in einem eher schlichten Design zur Verfügung. In Kombination mit
der Fassade, welche maximalen Lichteinfall bietet, ist eine individuelle Gestaltung des Wohnheimzimmers möglich.
Für die Freiraumplanung habe ich drei unterschiedliche Terrassen angeordnet. Zum einen befindet sich die größte
Terrasse auf dem Grundstück zwischen den beiden nördlichen Baukörpern. Diese bietet die Möglichkeit die studentischen
Arbeitsräume nach außen zu erweitern und stellt zudem die Verbindung zur fußläufigen Anbindung an den
Campus. Des Weiteren sind private Terrassen an den Einzelappartements im Erdgeschoss angeordnet. Baulich liegen
diese in direkter Verbindung zu den Arbeitsplätzen im Freien, sind jedoch auf Grund unterschiedlicher Bodenbeläge
und Sichtschutzwänden von diesen getrennt. Diese Terrassen sind schlicht und klein, dennoch für eine Person ausreichend
dimensioniert und individuell bespielbar. Die dritte Terrasse steht in Verlängerung zu der größten meiner
Terrassen und ragt über die Grundstücksgrenze Richtung Westen hinaus bis auf den Campus. Sie ist erhöht und
bietet demnach Sitzstufen. Diese Terrasse ist multifunktional bespielbar und lässt sich ebenso als Ausstellungsfläche
oder Veranstaltungsbühne nutzen. Diese Sitzstufen finden ebenso am Haupteingang Platz.

Bachelor of Arts
Architektur